Für englischsprachiges Publikum geeignet Tanz

liú

Jasmin İhraç
digital

In der Weite des Meeres, der Unendlichkeit des Universums sind wir nicht mehr und nicht weniger als Sternstaub im Nichts. Fliehkraft, Gravitation und Durchlässigkeit, ständiger Wandel und geordnetes Chaos – in ihrer neuen Arbeit beschäftigt sich die Tänzerin und Choreografin Jasmin mit der Frage nach potenziell unendlichen Bewegungen. Wie artikulieren sich Bewegungsprozesse, die einen Anfang aber kein Ende haben, die sich wiederholen oder periodisch sind? Die Tänzer:innen mäandern durch verschiedene Aggregatzustände, zitieren gestenhaft Tanzsprachen, verkannte Pionier:innen und ausgestorbene Organismen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie gleiten, scheinbar der Schwerkraft enthoben, über spiegelnde Landschaften und fügen sich ein in wechselnde Gravitationsfelder und Soundlandschaften, die, getragen von Tabla, Cajón und Buchla, Rhythmen des Zirkulären generieren.

*Das chinesische Zeichen 流 “liú” steht für das kontinuierliche Fließen des Wassers, das In-Bewegung-Sein der Dinge, den Strom und Kreislauf über den alles miteinander verbunden ist. Es bezieht sich auf Prozesse in der Natur und das menschliche Leben.

Spielzeiten
Mi 26.05 19:00 - 20:00 Fr 28.05 19:00 - 20:00
Dauer:

ca. 60 Minuten

Tickets
Ticketpreis regulär: 5,00 €
Telefon: +49 (0)30 259004-27 (Montag bis Freitag 12–18 Uhr)
E-Mail: service [at] hebbel-am-ufer.de
Digitale Veranstaltung

Cast

Idee, Choreografie, Tanz:
Jasmin İhraç
Choreografie, Tanz: David Mendez, Abel Navarro
Live-Musik, Komposition: RENU
Dramaturgie: Lidy Mouw
Künstlerische Beratung: Ayşe Orhon
Lichtdesign: Catalina Fernández
Bühne: Cristina Nyffeler
Kostümberatung: Franziska Sauer
Aerial Dance Bewegungscoaching/Rigging/Equipment: Abel Navarro
Produktionsleitung: Francesca Spisto
Dank an: Melih Kıraç, Thiago Granato, Mbegne Kassé (Ben-J), Juan Corres Benito, Devid Guanlandris, M. Jiang, Annette Becker, Timo Schmidt, Technik HAU3 und Uferstudios
Kamera: Smina Bluth, Silke Briel
Schnitt: Noam Gorbat
Tontechnik: Janis Klinkhammer
Tonaufnahme und Mischung: Jan Brauer

Credits

Produktion: Jasmin İhraç. Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer. Gefördert von: Haupstadtkulturfonds, Kunststiftung NRW, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Unterstützt von QSpace.

Artists

Jasmin İhraç

Jasmin İhraç, in Köln aufgewachsen, lebt und arbeitet in Berlin. Parallel zu ihrem Soziologie-Diplom an der Freien Universität Berlin, studierte sie am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz (HZT) in Berlin.

Ihr Solo Trois Voies zum Thema Rekonstruktion und Autorschaft wurde erstmals auf der 2. Biennale Tanzausbildung in Essen gezeigt und im Anschluss im Roten Salon der Volksbühne Berlin (Überstürztes Denken von Marcus Steinweg). Mit dem Performance Kollektiv f"anni fraktal war sie Stipendiatin des Programms Tanzrecherche NRW an der Brotfabrik Bonn. Sie performte in Anarchiv #3 Songs of Love and War von deufert+plischke (u.a. BIT Teatergarasjen Bergen, Kampnagel Hamburg, Tanzquartier Wien).

Die Soloarbeit iz-le, hatte im März 2013 im Bethanien in Berlin Premiere (weitere Spielorte: Çatı Dans Istanbul, Tanzfabrik Berlin, High Fest Yerevan Armenien, IKSV Istanbul, Alexandrinski Theater St.Petersburg, Polychoros KET Athen, Gorki Studio R Berlin). Mj' a sin-Verflechtungen, eine Kooperation mit Silvina Der-Meguerditchian, wurde erstmals im Dezember 2013 am Ballhaus Naunynstraße/Berlin gezeigt und dort mehrfach wiederaufgenommen. Ihr Solo On Speeches war im Mai 2014 Teil der Ausstellung Flamme Éternelle (Thomas Hirschhorn) am Palais de Tokyo/Paris. Neben ihrer choreografischen und tänzerischen Tätigkeit war Jasmin von 2012-2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt Verzeichnungen. Medien und konstitutive Ordnungen von Archivprozessen der Aufführungskünste (HMT Leipzig/HZT Berlin). Sie tanzt in Collective Jumps und Turning Solo von Isabelle Schad (und Naïma Ferré), arbeitete mit Alexandra Pirici (Fluids, Signals, Aggregate) und in verschiedenen Kollaboration in Deutschland, Frankreich und der Türkei (Residenzen seit 2014 u.a. bei La Zouze - Cie Christophe Haleb in Marseille). Ihre Kollaboration mit Lynda Rahal und Katerina Andreou für das Projekt Objects of Contagion bekam Unterstützung von Life Long Bruning (Wild Cards Residency 2015, CCN Montpellier). Die choreografische Arbeit On Confluence, hatte im Dezember 2016 am HAU3, Hebbel Theater Berlin, Premiere; das Solo Sahman-Grenze-Kuş wurde erstmals im November 2017 in der Galerie Kunst & Denker Düsseldorf gezeigt (weitere Spielorte: KET Athen, La Zouze Marseille, Goethe Institut Ankara, Maxim Gorki Theater Berlin, Kulturakademie Tarabya Istanbul, Festival On Marche Marrakesch). 2018 erhielt sie zwei Artist-in-Residence Stipendien für Istanbul der Kunststiftung NRW (Mai-August 2018) und der Tarabya Kulturakademie (September-Dezember 2018). Während dieser Zeit entwickelte sie den Film Constant changes, silent witnesses, der in Athen, Marseille, Berlin und Istanbul und Köln gezeigt wurde. Gleichzeitig performte sie in der Produktion DO KU MAN von Taldans, während des Istanbul Tiyatro Festivali. 2021 hatte ihre Produktion liú auf HAU4 Premiere. Derzeit entwickelt sie das Stück Kleine große Sprünge im Rahmen von Tanzkomplizen und arbeitet in verschiedenen Kollaborationen mit Juliana Piquero, Catalina Fernández und Kadir 'Amigo' Memiş.