Film

INNEN LEBEN

Nachrichten der PAPILLONS in Zeiten von Corona
Theaterensemble PAPILLONS
digital

In dem Film „Innen Leben“ begegnen wir Menschen auf Balkonen und Fenstern, die von Erinnerungen an Flucht und Hungersnot der Nachkriegszeit, aber auch von Rettung, Liebe und Lebenslust erzählen. Begleitet von einem Chor und weiteren Musiker:innen entsteht ein Resonanzraum, der hilft, die Isolationen zu überwinden. Der Film entstand im Sommer 2020 im Pflegewohnheim „Am Kreuzberg“.

Spielzeiten
Mi 26.05 16:00 - 16:50 Do 27.05 16:00 - 16:50 Fr 28.05 16:00 - 16:50 Sa 29.05 16:00 - 16:50
Dauer:

48 Minuten

Digitale Veranstaltung
Was: Film
Der Film kann kostenlos gesehen werden, um Spenden über das Spendenformular auf der Website wird gebeten.

Cast

Akteur:innen der PAPILLONS: Aldona Holmsten, geb. Gustas (Gedichte), Hanne-Lore Hühn (in memoriam), Maria Langgärtner, Bernd Leichsenring, Carlo-Angelo Mo, Heiderose Neumann (Mundharmonika), Magdalena Nikulski, Thorsten Schüler, Irène Swiatopolk-Mirska, Udo Thiel, Elvira Werthmüller

Live-Musik: Birthe Bendixen (Gesang), Christoph Grund (Piano, Akkordeon, Electronics, Zuspiel), Benno Trautmann (Horn, Alphorn)
Chor der Fidicinlerchen: Ilse Gaulke, Anna Päche, Günter Richter
Corona-Chor: Michael Hanemann, Elisabeth Hoffmann, Alexander Klein, Monika Kuyumcu, Nina Kuyumcu (Gitarre), Tina Persch

Künstlerische Leitung/Konzept/Interviews: Christine Vogt
Musikalische Leitung/Komposition: Christoph Grund
Konzeptionelle Mitarbeit: Birthe Bendixen, Christoph Grund
Licht/Technische Leitung: Sven Keufner | Ton: Phil Freeborn, Ronald Tarek
Regieassistenzen: Claudia Blaich, Nina Kuyumcu
Filmregie/Kamera/Schnitt: Friederike Berat
Zweite Kamera: Stéphane Doucerain
Tonmischung: Phil Freeborn
Produktionsleitung: Christine Vogt
Produktion: Pflegewohnheim „Am Kreuzberg“ (Unionhilfswerk Senioren-Einrichtungen gGmbH)

Credits

Vielen Dank an Katrin Schmell (Einrichtungsleiterin), Juliane Kaptain (Leitung Betreuung), die Pflege- und Betreuungskräfte, die Ehrenamtlichen und das Theater Strahl Berlin.

Gefördert durch die Stiftung Unionhilfswerk Berlin.

Artists

Theaterensemble PAPILLONS & weitere Beteiligte

Birthe Bendixen (Gesang/Performance)
studierte Gesang u.a. in Hamburg (Prof. E. Jalbert), London (J. Cash) und Basel (K.Widmer). Nach intensiver Konzerttätigkeit, wobei der Schwerpunkt in der zeitgenössischen Musik lag (Zusammenarbeit u.a.mit H.J. Hespos, C.Ogierman, M. Ciciliani), suchte sie neue Herausforderungen und begann eine umfangreiche private Ausbildung bei bildenden Künstler:innen (u.a. H.P.Kuhn, M.Abramovic, C.Kubisch). Sie arbeitet sowohl als Sängerin, Stimmbildnerin und Komponistin. www.birthebendixen.de

Friederike Bérat (Filmregie/Kamera/Schnitt)
ist gelernte Filmregisseurin und Cutterin. Ihr letzter Dokumentarfilm gewann 2020 den Award Diagonale-Preis „Beste künstlerische Montage Dokumentarfilm“. Sie arbeitet als Siebdruckerin, Filmemacherin, Performerin, Ausstellungskuratorin, Theaterregisseurin sowie als Organisatorin von interdisziplinären Festivals und ist künstlerische Co-Leiterin des Projektes „Circus Charivari“. Seit 2009 macht sie das Kulturmanagement in der Villa Kuriosum.
www.friederike-berat.jimdofree.com


Christoph Grund (Komposition/Piano/Electronics/Zuspiel)
Sowohl als Komponist wie auch als Instrumentalist ist Christoph Grund eine feste Größe in in der Neue-Musik-Szene. Sein vielseitiges Engagement umfasst Solo-, Ensemble- und Orchesterauftritte bei renommierten Festivals und in den großen Konzertsälen der Welt sowie eine beachtliche Liste an Kompositionen. Sein kompositorisches Handwerk lernte er bei Eugen Werner Velte, Mathias Spahlinger und Wolfgang Rihm, Stipendien erhielt er u.a. vom Internationalen Musikinstitut Darmstadt und der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWR. Neben Solo- und Kammermusik, Stücken für Tonband und elektronischer Musik, Werken für Chor und für Kammerorchester schrieb er zahlreiche Hörspielmusiken und entwickelte in Zusammenarbeit mit der Sängerin Birthe Bendixen eine zeitgenössische Form des Hörtheaters.
www.christophgrund.de


Michael Hanemann (Sprecher)
In Überlingen geboren, Ausbildung an der Schauspielschule Bochum, zahlreiche Theaterengagements (u.a. Theater Bremen, Schauspiel Frankfurt/M, Schauspielhäuser Düsseldorf, Bochum, Zürich,Theater Basel, Residenztheater München, Schaubühne Berlin, Renaissance-Theater Berlin, Salzburger Festspiele). Parallel dazu Mitwirkung in Fernsehspielen (Krimis, Literaturverfilmungen, Dokus). Er arbeitet als Sprecher im Radio und tritt als Rezitator in öffentlichen Lesungen auf.

Aldona Holmsten geb. Gustas (Gedichte)
Sie wuchs in Litauen auf und übersiedelte 1941 nach Deutschland, wo sie ab 1945 im damaligen Westberlin lebte. Seit 1957 ist sie dort als Autorin, seit 1970 auch als bildende Künstlerin tätig, die in Malerei und Graphik von Matthias Koeppel unterrichtet wurde. 1972 gründete sie gemeinsam mit Wolfdietrich Schnurre, Günter Grass, Kurt Mühlenhaupt und Günter Bruno Fuchs die Berliner Malerpoeten. Für diese Künstler:innen-Vereinigung organisierte sie Ausstellungen im In-und Ausland und gab Kataloge heraus. Sie hat zahlreiche Gedichtbände veröffentlicht.

Hanne-Lore Hühn (in memoriam)
"Ich war immer im Dienst, mein ganzes Leben lang. Ich habe geantwortet und bin sehr gerne dabei. Immer war ich bei der Presse, als Paukerin, in Berlin. Ich höre besser, wenn ich spreche. Na ja, hat mir Spaß gemacht, mich selbst auf der Bühne zu hören. Ich habe gearbeitet und sie klatschen. Ist ja lachhaft! Der Herr, der schickt den Jockel aus, der soll den einen holen. Deswegen bin ich jetzt auf leisen Sohlen und will den andern holen."

Sven Keufner (Licht/Technische Leitung)
Über 20 jährige Arbeit vor, hinter, über und unter der Bühne als Veranstaltungstechniker. Fokus bei den Theaterproduktionen: Entwicklungsprozess aus technischer Sicht. Wie aus Ideen und einem "leeren" Raum mit einen Ensemble eine Inszenierung entsteht. Lichtdesign und technische Umsetzung u. a. für Theater Strahl, die Weiße Rose, Admiralspalast, Berliner Ensemble, Atze, piloti storti, Stadttheater Heidelberg, K19, Hochschule für Musik Hanns Eisler.   

Nina Kuyumcu (Regieassistenz/Gitarre)
wurde in Liberia geboren. Ausbildung in England an der CCCU (Bachelor in Music) und UdK Berlin (Master in Musiktherapie). Zahlreiche Engagements im sozialen Bereich mit Senioren (Theaterensemble PAPILLONS 2016-2020), bei Menschen mit Behinderungen sowie als Musiktherapeutin an der Comenius- Schule Berlin Förderschwerpunkt Autismus. Seit September 2020 angestellt als Musiktherapeutin im Domicil- Seniorenpflegeheim Küterstrasse. Musiktherapeutisches Arbeiten mit Senioren mit und ohne demenzielle Erkrankung in Einzel- und Gruppensettings.

Maria Langgärtner
"
Ich bin Kirchenmusikerin. Mit sechs Jahren habe ich mit Klavierunterricht begonnen bis ich 20 war. Danach war ich immer im Orgeldienst für die Kirche. Bis heute gehör' ich der Musik. - Theater spiele ich mit Herz und Seele. Anfang 20 habe ich in Bad Soden die „Jungfrau von Orléans„ gespielt. Dabei musste ich sterben. Die Leute waren so berührt, dass sie geweint haben. Auch ich musste weinen. Auf der Bühne fühle ich mich ernst genommen. Die Leute mögen mich so wie ich bin. Das gibt einem Kraft.

Bernd Leichsenring
"
Ich bin gelernter Metallhütten-Facharbeiter im Bergbau und Hüttenkombinat „Albert Funk“ in Freiberg in Sachsen, wo die schönen Mädchen wachsen. Auf Arbeit bin ich sehr gerne gegangen. Ich war in der SED mit unserem Walter Ulbricht an der Spitze mit seiner armen Lotte. Oft war ich in der Semperoper, habe die Entführung aus dem Serail gehört. Das war sehr schön! Ich habe keine Angst vor der Bühne und es ist schön, wenn die Beifall klatschen. "

Thorsten Schüler
"
Ich war Maurer, Altbausanierung. Det müsste man eigentlich mehr machen! In Berlin-Kreuzberg am Hermann Platz. 10 Jahre lang Altbausanierung, im Wedding auch.- Was mir am Theater besonders gefällt, ist das Persönliche. Dass man sich da verkörpert. Das würde mich mal interessieren. Mit Theater spielen die Zeit anders gestalten."

Irène Swiatopolk-Mirska
"
Ich war Stewardess und habe es gerne gemacht. Die Leute wollten immer unbedingt mit mir fliegen. Es war anstrengend, nachts arbeiten, früh aufstehen. Das hatte auch viel mit Männern zu tun. Man hat viel geflirtet. Ich spiele gerne Theater, weil ich Menschen liebe. Und darum versetze ich mich gerne in sie hinein. Des wahren Lebens um ein vorgemachtes."

Udo Thiel
"
79 Arbeitsstellen, 51 Berufe. Das Wichtigste war Komponist, Schriftsteller, Maler, Tänzer, Häuslebauer. Das Einzige, wo ich glücklich war, war der Abenteuerspielplatz am Moritzplatz, aber da haben sie mich rausgeschmissen. Theater ist Identität, dem anderen zeigen, wer bin ich? Bin ich verwandt mit ihm? Ich will Leute begeistern und selber Resonanz bekommen. Ohne Resonanz geh ich. Das ist Kooperation und Hingabe. Theater ist Freiheit! Theater ist Probeleben!"

Benno Trautmann (Horn/Alphorn)
Er studierte Horn bei Prof.Erich Penzel an der Musikhochschule in Köln. Seit 1981 ist er Hornist im SWR Symphonieorchester. Dieses Orchester hat seit seiner Gründung, u.a. bei den „Donaueschinger Musiktagen“, viele Werke uraufgeführt, die danach ihren Weg ins Konzertrepertoire gefunden haben.

Christine Vogt (Künstlerische Leitung/Konzept/Interviews)
Mehrjährige Theaterpraxis, Weiterbildung zur Kunsttherapeutin (HdK Berlin), Studium der Kulturwissenschaften MA .1990 gründete sie das Theater Thikwà Berlin 
und wurde mit dem Karl-Hofer-Förderpreis ausgezeichnet. Langjährige Mitarbeiterin im Leitungsteam von Theater Thikwa. Acht Theaterprojekte in den GUS Staaten und 1. Preis der Stiftung West-Östliche Begegnungen Berlin für „Kulturelle Begegnungen und Partnerschaften“ (2004). Zahlreiche Regiearbeiten bei inklusiven Ensembles.  2016 gründete sie das Theaterensembles PAPILLONS im Pflegewohnheim „Am Kreuzberg“ (Träger: Stiftung Unionhilfswerk Berlin).
http://www.grenzbereiche-theater.de

www.unionhilfswerk.de


Elvira Werthmüller
"
Ich bin Schneiderin, habe für mich selbst,meine Mutter und unsere Nachbarn genäht. Damit habe ich mir meinen ersten Urlaub nach Berchtesgaden verdient. Für mich habe ich einen Kamelhaarmantel genäht. Das war das Allerhöchste. An unserer Theatergruppe gefällt mir die Gemeinschaft, mit Gleichgesinnten zusammen zu sein und etwas zu gestalten. Am Ende teilen wir das, was wir gestaltet haben,mit unseren Mitbewohnern des Hauses, Freunden und Familie."

F2 Theater im Pflegewohnheim

Fidicinstr. 2, 10965 Berlin